'5 Minuten mit'-Interview - Diego Reyes

19/10/2021

Immoday

Redaktion

3 min

Zum heutigen '5 Minuten mit'-Interview begrüssen wir Diego Reyes, der seit dem 1. April 2021 den Dominicé Swiss Property Fund (DSPF) leitet.


'5 Minuten mit' ist eine Interviewreihe, die zu einem besseren Verständnis der Akteure der Immobilienverbriefung in der Schweiz und ihrer Aktivitäten beitragen soll.

 

Diego Reyes, stellen Sie sich bitte vor.

 

Ich bin seit dem 1. April 2021 für den Dominicé Swiss Property Fund (DSPF) verantwortlich. Meine Hauptziele bestehen darin, den Fonds zu fördern und die Analyse- und Verwaltungssysteme zu stärken, damit der Fonds sein volles Potenzial entfalten kann.

 

Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung als Verwaltungs- und Finanzdirektor der Solvalor Fund Management SA und Leiter des Immobilienfonds Solvalor 61 bin ich ein Spezialist für Immobilienverbriefungen und hochqualifiziert in der Finanzanalyse und der Betriebsführung.

 

Ich verfüge über umfangreiche Kenntnisse im Bereich der Anlagestrategien und umfassendes Know-how im Bereich Schweizer Immobilien. Meine berufliche Laufbahn habe ich als Buchhalter bei der Livit AG Real Estate Management und dann bei der Rham SA begonnen. 

 

Ich besitze ein Wirtschafts- und Handelsdiplom sowie ein Ausbildungszertifikat in Immobilien des Schweizerischen Verbands der Immobilienfachleute (Union suisse des professionnels de l'immobilier, USPI). Später habe ich ein Zertifikat in Betriebswirtschaft erworben.

 

Ich mag die Herausforderung. Ich bin ein Konkurrent, der Exzellenz und Präzision anstrebt. Erfolgreich zu sein in dem, was ich tue, spornt mich an.

 

Und was können Sie uns zu Ihrem Privatleben sagen?

 

Ich bin 39 Jahre alt und Vater zweier Töchter. Die eine ist sechs- und die andere neunjährig. Ich wohne in Lausanne.

 

Ich bin ein ehemaliger Spitzensportler, ich habe zwölf Jahre für den Lausanne Université Club (Volleyball) in Lausanne gespielt, davon die meiste Zeit in der NLA, und hatte das Glück zur Elite der Schweizer Nationalmannschaft zu gehören. Ich bin dynamisch und ehrgeizig.

 

Welche Rolle spielt Dominicé & Co in der Branche der indirekten Immobilienanlagen in der Schweiz?

 

Dominicé & Co – Asset Management ist ein Verwalter kollektiver Kapitalanlagen mit Sitz in Genf. Die Gesellschaft wurde 2003 gegründet, ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) zugelassen und hat die United Nations Principles for Responsible Investment (UNPRI) unterzeichnet.

 

Das Unternehmen entwickelt Anlagestrategien für den Umgang mit sinkenden Renditen von Kapitalanlagen und dem zunehmenden Risiko von Instabilität.

 

Die Gesellschaft hat 2014 den Dominicé Swiss Property Fund (DSPF), einen Immobilienfonds schweizerischen Rechts, aufgelegt, der seit Oktober 2018 an der Börse (SIX Exchange) kotiert ist.

 

Mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt mehr als 444 Millionen Franken bietet der Fonds dank einer Strategie, die auf Wohnimmobilien mit erschwinglichen Mieten an gut erschlossener Lage ausgerichtet ist, überdurchschnittliche Renditeperspektiven.

 

Unsere Stärken sind ein multidisziplinäres Team und ein ausgezeichnetes lokales Netzwerk. Unsere Aufgaben umfassen Asset- und Portfoliomanagement, Akquisitionen, architektonische Umbauten und Renovationen sowie Entwicklung und Neubauten.
 

 

Was halten Sie von indirekten Immobilienanlagen als Investition?

 

Indirekte Immobilienanlagen bieten seit mehreren Jahren höhere Renditen als Anleihen und weisen zudem ein besseres Risiko-Ertrags-Verhältnis als Aktien auf.

 

Und nicht zu vergessen: Auch die steuerlichen Vorteile sind ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für eine Investition in indirekte Immobilien.

 

Diese Anlagekategorie legt seit mehreren Jahren stetig zu – und dies dank den Negativzinsen, die den Immobilienmarkt attraktiver machen. Dies dürfte auch noch anhalten, da sich die Schweizerische Nationalbank – wegen der äusserst expansiven Geldpolitik der grossen Zentralbanken – gezwungen sieht, an den Negativzinsen festzuhalten.

 

Ausserdem hat der Immobilienmarkt für börsenkotierte Fonds angesichts der historisch hohen Agios auf indirekten Immobilienanlagen, die im Juli 2021 bei rund 47 % lagen, ein sehr hohes Niveau erreicht. Diese Hausse wirkt sich unmittelbar auf die Bewertung der Immobilienportfolios aus: Die Diskontierungssätze liegen praktisch bei 2,5% und die Ausschüttungsrenditen sinken seit mehreren Jahren stetig.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die indirekten Immobilienanlagen zwar sehr gefragt sind und zahlreiche Vorteile (Besteuerung, Liquidität, professionelle Verwaltung usw.) bieten, aufgrund der Zinsen, der Rückkehr der Inflation und der allgemeinen Wirtschaftslage die derzeitige Situation jedoch aus dem Gleichgewicht geraten könnte.

 

Und was halten Sie von der Branche an sich?


Die Verbriefungstätigkeit ist nach wie vor sehr dynamisch. Mit Kapitalemissionen von schätzungsweise 4,5 Milliarden Franken für das Jahr 2021 und stetig neuen Produkten auf dem Markt dürften der Branche und den Investoren rosige Zeiten bevorstehen.

 

Auf der anderen Seite verharren die Inflationsprognosen für 2021 bei 0,5%, da der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) im September gegenüber dem Vormonat zwar stabil blieb, gegenüber dem Vorjahresmonat aber weiterhin bei 0,9% liegt. Auch für das zweite Halbjahr 2021 wird gemäss den aktuellen Prognosen mit einem positiven Wachstum gerechnet.

 

Da die Schweizerische Nationalbank derzeit immer noch an ihrer expansiven Geldpolitik festhält, wird die Nachfrage nach Immobilienanlagen im Wohnimmobiliensegment hoch bleiben – im Gegensatz zum Geschäftsimmobiliensegment (Büros), wo die Anleger zurückhaltender sein werden.

 

Zu guter Letzt wird die mögliche Kotierung des grössten Fonds, der derzeit nicht kotiert ist und ungefähr 6% der Börsenkapitalisierung der kotierten Immobilienfonds darstellt, sicherlich zu einer Konsolidierung des Marktes für indirekte Immobilienanlagen führen.

 

Aus all diesen Gründen werden unsere Investoren immer mehr auf die Qualität der zugrunde liegenden Immobilien und die Tauglichkeit unserer Strategie achten. Wir müssen daher ein effizientes Immobilien- und Finanzmanagement nachweisen und unsere Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen, um ihren Bedürfnissen im Bereich der Immobilienanlagen bestmöglich gerecht zu werden.

 

Wenn Sie zurückblicken, was würden Sie anders machen?

 

Nicht viel, die Vergangenheit ist wichtig, lässt sich aber nicht ändern. Man muss sie nutzen, um die Zukunft zu gestalten.

 
 
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