'5 Minuten mit'- Interview - Oliver König

03/06/2021

Immoday

Redaktion

3 min

Für das heutige «5 Minuten mit»-Interview begrüssen wir Oliver König, Solution Advisor Real Estate der Picard Angst.


«5 Minuten mit» ist eine Interviewreihe, in der Akteure der Schweizer Immobilienverbriefungsbranche vorgestellt werden.
 

Herr König, welchen beruflichen Hintergrund haben Sie ?


Ich bin Ansprechpartner für institutionelle Investoren im Bereich indirekter Immobilienanlagen bei Picard Angst, einem unabhängigen Schweizer Finanzdienstleister. Meine Kunden sind vor allem Pensionskassen, die wir in der Selektion von geeigneten Investitionsmöglichkeiten beraten.

 

Was ist ihr beruflicher Hintergrund?


Ursprüglich habe ich eine Lehre bei einer Schweizer Grossbank gemacht und war anschliessend weitere neun Jahre als Privatkundenberater tätig. Immobilien und die Möglichkeit damit eine Rendite zu erzielen, hat schon sehr früh meine Aufmerksamkeit gewonnen.

Im Vergleich zu anderen Anlageklassen ist jede Immobilie einzigartig. Nackte Performancezahlen genügen in der Regel nicht, um die Qualität einer Immobilie zu beurteilen. Aus diesem Grund habe ich mich für einen berufsbegleitenden Master in Real Estate entschieden und den Einstieg dann im Assetmanagement bei einer bedeutenden Immobiliengesellschaft gefunden. Picard Angst gab mir schliesslich die Möglichkeit, mich auf die indirekten Immobilienanlagen zu spezialisieren. 

 

Wer sind Sie im Leben? 


Ich habe Schweizerische, Portugiesische und Chinesische Wurzeln. So gesehen bin ich ein Weltbürger (schmunzelt). Identifizieren kann ich mich vor allem mit der Schweiz und Portugal. Dies lässt sich an meinen Emotionen im Sport erkennen: Spielt die Portugiesische Fussballnationalmannschaft oder Roger Federer schlägt mein Herz höher. 

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen in der Schweizer Immobilienverbriefung ?


Picard Angst AG tritt als unabhängiger Berater von institutionellen Kunden am Markt auf. Im Bereich Immobilien sind wir exklusiver Vertriebspartner von verschiedenen Anbietern, dazu gehören die Steiner Investment Foundation und die Sustainable Real Estate AG.

Wichtig für uns ist, dass wir einen Mehrwert gegenüber 0815-Angeboten auf dem Markt bieten können. Dies ist im heutigen kompetitiven  Umfeld  wichtig.  Aus  diesem

Grund setzen wir auf Produkte, welche nachhaltig sind in Bezug auf Standort, Gebäude und Ökologie. 


Wie wüden Sie die Schweizer Industrie des indireketen Immobilienanlagen beschreiben ?

 

Immobilien geniessen nach wie vor einen hervorragenden Ruf und die Wertentwicklung in der Vergangenheit haben massgeblich zur finaniziellen Stabilität bei Pensionskassen beigetragen. 
 

Ein grosser Vorteil von indirekten Immobilienanlagen, den ich hervorheben will, ist die Diversifikationsmöglichkeit in Bezug auf Makrolage und Nutzungsart. Grossprojekte mit gemischten Nutzungen wie Wohnen, Büro, Gastronomie und allenfalls eine Arztpraxis oder Lebensmittelhändler wiederspiegel die heutigen Bedürfnisse von vielen Menschen und sind effizient in Bezug auf Kosten, Verdichtung und Mobilität. Solche gemischte Areale sind in jeder Hinsicht nachhaltig. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Entwicklung “Glasi” in Bülach, welche alle diese Vorteile widerspiegelt. 
 

Besonders für kleine bis mittlere Pensionskassen sind indirekte Immobilienanlagen ein Mittel, um eine höhere Diversifikation zu erreichen und gleichzeitig in Projekte zu investieren, welche den Bedürfnissen zukünftiger Generationen entspricht. Auch aus diesem Grund glaube ich, dass indirekte Immobilienanlagen weiter an Beliebtheit gewinnen werden. 

 

Die Herausforderungen für die Branche


In meinen Augen gibt es Herausforderungen gegen die man als Investor reagieren bzw. eben agieren sollte und andere bei denen nur Schadensbegrenzung möglich ist, wie es bei stark steigende Zinsen zum Beispiel der Fall wäre.  
 

Eine besonders grosse Herausforderung sind sicher die Klimaziele der Schweiz und die damit verbundenen nötigen Massnahmen bei den Immobilien. Es gibt Fonds und Anlagestiftungen, die sich viel stärker damit auseinandersetzen als andere. Picard Angst setzt auf Partner, die sich den zukünftigen Standards anpassen und diese Thematik aktiv in die Hand nehmen. Sobald ökologische Aspekte stärker in den Bewertungen berücksichtigt werden, wird es sich auch für Investoren in finanzieller Hinsicht auszahlen.  
 

Eine andere Herausforderung betrifftt die wandelnden Bedürfnisse der Gesellschaft. Welche Folgen hat zum Beispiel Corona auf den Immobilienmarkt? Werden grössere Wohnungen aufgrund Homeoffice langfristig wieder gefragter sein? Wie wird der Büromarkt darauf reagieren? Die Coronapandemie hat einmal mehr gezeigt, dass die Flexibilität einer Immobilie wichtig ist.  

 

Wenn Sie in die Vergangenheit schauen, was würden Sie ändern wollen?


Könnte ich die Zeit zurückdrehen, hätte ich wohl vor 10 Jahren mein ganzes Erspartes in den Schweizer Immobilienmarkt oder Aktien investieren sollen, dann könnte ich mir heute vielleicht meine Traumimmobilie leisten (lacht). Nein im Ernst, ich bin glücklich um jede vergangene Entscheidung. Jede Erfahrung hat mich reicher gemacht, wenn auch nur auf die Persönlichkeit bezogen. 

 

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