Eher kaufen oder mieten?

Angesichts des aktuellen Umfelds und des in den letzten Monaten verzeichneten Zinsanstiegs fragen sich die Beobachter, ob es immer noch besser ist, eine Wohnung zu kaufen, als sie zu mieten.

Diese Frage erfordert natürlich eine ganzheitliche Betrachtung und einen präzisen Vergleich der tatsächlichen Wohnkosten. Ein Mieter berücksichtigt nur seine Miete und die Nebenkosten, während ein Eigentümer oft eine umfassendere Betrachtung anstellt und die Kosten für seine Hypothek, deren Amortisation, die Unterhaltskosten sowie die Steuervorteile mit einbezieht.

Sofern die Hypothekarbelastung der wichtigste zu analysierende Posten bleibt, ist der aktuelle Zinsanstieg für Wohneigentümer natürlich ungünstig.
 

Dennoch ist zu bedenken, dass die aktuellen Zinsen nach wie vor attraktiv sind und nur langsam wieder auf das Niveau von vor einigen Jahren steigen werden. Nach Ansicht der Branchenexperten ist der derzeitig Zinsanstieg also kein Grund zur Beunruhigung. Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass aufgrund dieser zusätzlichen Hypothekarbelastung höhere Steuerabzüge möglich sind, welche die Kosten wieder aufwiegen.
 

In Anbetracht der aktuellen Bedingungen sind wir der Meinung, dass es immer noch lohnender ist, ein Eigenheim zu erwerben, als seine Wohnung zu mieten, und zwar selbst bei einer langfristigen Hypothek mit festem Zinssatz.

Bei einer SARON- oder kurzfristigen Hypothek kann die Hypothekarbelastung sogar noch geringer ausfallen, sodass noch mehr für einen Kauf spricht. Ferner gilt es, die Marktbedingungen zu berücksichtigen: Das Angebot ist weiterhin sehr knapp, während die Nachfrage sehr hoch bleibt. Die Immobilien legen somit im Wert zu, sodass sich ein Kauf aufgrund des Kapitalgewinns und der Wertsteigerung, die im Laufe der Zeit realisiert werden dürften, mittel- und langfristig lohnt, und zwar unabhängig davon, ob das Wohneigentum zu Investitionszwecken oder als Eigenheim erworben wird. Mit dem Kauf eines Eigenheims erfüllt man sich also nicht nur den Traum von den eigenen vier Wänden, sondern tätigt auch eine Investition, die selbst in Zeiten steigender Zinsen interessant und zukunftsträchtig ist.

Dennoch müssen die einzelnen Akteure ihr Augenmerk auf die neuen Marktparameter richten. Obwohl der Markt für Eigentumswohnungen in Anbetracht der stabilen oder gar steigenden Preise derzeit keine grossen Veränderungen zu verzeichnen scheint, könnte es bei den Investoren, die bei langfristig fixierten Zinsen den Auswirkungen der realen Hypothekarbelastung auf die verbleibende Nettorendite Rechnung tragen müssen, zu einem Umdenken kommen.

Dies könnte dazu führen, dass die institutionellen Investoren angesichts ihrer höheren Erwartungen an die Rentabilität den Wert der zum Kauf angebotenen Immobilien kritischer prüfen und die Kaufpreise daher niedriger ausfallen als noch vor einigen Monaten. Die Akteure sind der Meinung, dass der Zinsanstieg nicht von Dauer sein wird, und es ist sogar wahrscheinlich, dass die Zinsen gegenüber dem aktuellen Niveau wieder sinken werden, falls die Inflation in den kommenden Monaten unter Kontrolle gebracht wird. Es ist daher möglich, dass einige Akteure noch etwas zuwarten und die Marktentwicklung in den nächsten Monaten genau beobachten. Die Pensionskassen verfügen indes über beträchtliche Mittel, die zu einem guten Teil in Immobilien angelegt werden müssen. Die Nachfrage ist also nach wie vor gross und das Angebot am Immobilienmarkt, an dem die Bautätigkeit nicht so richtig in Gang kommen will, immer noch begrenzt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Preise nicht allzu stark schwanken dürften, obwohl zu berücksichtigen ist, dass die Negativzinsen den Preisanstieg im Investmentsektor in den letzten Jahren beschleunigt haben, eine Situation, die sich bald wieder normalisieren dürfte, was wohl indirekte Auswirkungen auf den Markt haben wird.

Bei PROXIMMO stellen wir fest, dass die Transaktionen trotz der steigenden Zinsen auch weiterhin innert kürzester Fristen und zu ähnlich hohen Preisen realisiert werden wie in den vergangenen Jahren. Da weiterhin ein Nachfrageüberhang besteht, dürfte der Markt diese momentane Entwicklung auffangen, weshalb er sich als durchaus investitionsfreundlich erweist.