Preiswachstum für Wohneigentum flacht gegen Ende 2022 ab

23/01/2023

FPRE

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5 min

Die Preise für Wohneigentum in der Schweiz steigen im 4. Quartal 2022 nur noch leicht an. Im Gesamtjahr 2022 verzeichnen sowohl Eigentumswohnungen als auch Einfamilienhäuser in allen Segmenten einen deutlichen Preisanstieg.
 

Die Preise für Eigentumswohnungen in der Schweiz bewegen sich im 4. Quartal 2022 zum Vorquartal mit +0,1 Prozent seitwärts, wie Auswertungen von FPRE zeigen. Während das untere und mittlere Segment einen leichten Preisrückgang gegenüber dem Vorquartal verzeichnen mussten (-0.3% bzw. -0.7%), werden die Transaktionspreise im gehobenen Segment wiederum teurer (+0,9%). Über das Gesamtjahr 2022 verteuern sich Eigentumswohnungen im Jahresmittel um 6,7 Prozent. Die Preise für Einfamilienhäuser legen im 4. Quartal in allen Segmenten zu. Der durchschnittliche Preisanstieg im Jahr 2022 ist mit 5,3 Prozent jedoch tiefer als bei den Eigentumswohnungen. Wie bereits im Jahr 2021 verteuern sich im 2022 Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser im gehobenen Segment am deutlichsten (7,3% bzw. 5,5%).
 

Die städtisch geprägten Grossregionen Genfersee, Basel und Zürich verzeichnen im aktuellen Quartal einen Preisrückgang bei den Eigentumswohnungen des mittleren Segments (-1,6%, -1,4% bzw. -0.8%). Über das Gesamtjahr 2022 steigen die Preise jedoch in allen Grossregionen, wobei Zürich mit einem Preisanstieg von 9,0 Prozent oben ausschwingt.
 

Wohneigentumsmärkte zeigen sich robust gegenüber gesamtwirtschaftlichen Veränderungen
 

FPRE rechnet für 2023 und 2024 bei Eigentumswohnungen mit weiter steigenden Preisen, da der herrschende Nachfrageüberhang sowie die rückläufige Bautätigkeit die negativen Impulse durch steigende Hypothekarzinsen überkompensieren. «Einzig im gehobenen Segment, das in der Vergangenheit schon sensibler auf negative Entwicklungen in der Gesamtwirtschaft reagierte, dürfte die eingetrübte konjunkturelle Lage den Preisanstieg bremsen.» sagt Stefan Fahrländer, Partner bei FPRE.
 

Bei den Einfamilienhäusern rechnet FPRE für 2023 im unteren und gehobenen Segment mit stagnierenden Preisen. Die Zinsanstiege und die konjunkturelle Unsicherheit dämpfen insbesondere die Nachfrage von Architekten und kleineren Entwicklern nach Altbauten auf grossen Grundstücken. Bei der weiterhin hohen Nachfrage junger Familien nach einem Eigenheim fallen diese Faktoren weniger stark ins Gewicht. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Erholung werden ab 2024 in allen Segmenten wieder steigende Preise erwartet.

Transaktionspreis- und Baulandpreisindizes für Wohneigentum: Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) veröffentlicht quartalsweise qualitätsbereinigte Indizes auf der Basis von Immobilientransaktionen (EWG, EFH). Es liegen Indizes für Eigentumswohnungen (EWG) und Einfamilienhäuser (EFH) (je 3 Segmente, Neubau) sowie für Bauland für Mehrfamilienhäuser mit EWG und für EFH-Bauland vor.
 

 

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Dr. Stefan Fahrländer
Jaron Schlesinger
 
Fahrländer Partner
Raumentwicklung