Rent Switzerland 2023: «Unsere Partner haben noch nie so viele Geschäfte abgeschlossen wie in diesem Jahr»

20/04/2023

Olivier Toublan

Immoday

5 Min

RENT SWITZERLAND 2023, eine Veranstaltung für Innovationen für Fachleute aus der Immobilienwirtschaft, ist gerade zu Ende gegangen. Mit einer Rekordzahl an Teilnehmern. Die jetzt zur Tat schreiten. Die Zeit des Zögerns ist vorbei. 

 

Immobilienprofis wissen es schon seit Langem: Unter dem Druck von Aktionären und Behörden sind Veränderungen – vor allem im Hinblick auf Nachhaltigkeit – unausweichlich geworden. Die letzten Jahre waren die Zeit des Nachdenkens, Beobachtens, Abwägens, was getan oder nicht getan werden sollte. Doch nun sieht es danach aus, als wäre der Moment gekommen, diese Phase des Zögerns zu beenden. Die Hauptakteure beginnen jetzt mit der Umsetzung neuer innovativer Lösungen für die zahlreichen Probleme, mit denen sie unweigerlich konfrontiert sein werden. Dies ist zumindest die Beobachtung von Philippe Voland, Organisator der RENT SWITZERLAND 2023, der Veranstaltung für Innovationen für Fachleute aus der Immobilienwirtschaft, die gerade zu Ende gegangen ist. Er beantwortet unsere Fragen.

 

Philippe Voland, wie lief die RENT SWITZERLAND, die 2023 zum vierten Mal stattfand?
 

Ich bin ein müder, aber zufriedener Organisator. Wir haben in diesem Jahr versucht, in mehreren Punkten innovativ zu sein: mit der Einführung des Innovationspreises, mit einer grösseren Fläche und einer längeren Dauer der Veranstaltung. Insgesamt hat es den Teilnehmern gefallen, die Rückmeldungen sind sehr positiv. 

 

Wie viele Personen haben denn teilgenommen?
 

Insgesamt haben uns rund 2000 Fachleute besucht, im Vorjahr waren es 1500. Das ist ein beachtlicher Zuwachs, der beweist, dass unsere Veranstaltung für die Immobilienwirtschaft unumgänglich wird. 

 

Sie haben im grossen Auditorium Vorträge angeboten und parallel dazu thematische Workshops. Wofür haben sich die Teilnehmer mehr interessiert?
 

Für beides. Die Veranstaltung bildet ein komplementäres, kohärentes Ganzes mit den Plenarvorträgen einerseits und den sechs Workshops zu den Themen Architektur und Bau, Digitalisierung, Weiterbildung, Innovation, Nachhaltigkeit und Investment andererseits. Wie Sie sehen, wird auf diese Weise ein wirklich umfassender Ansatz für die Problemstellungen der Immobilienwirtschaft möglich. Sich nicht nur auf eine einzige Problematik zu konzentrieren, sondern einen allgemeinen Überblick zu geben, zählte übrigens zu den Stärken unserer Veranstaltung. Deshalb waren die Leute da.
 

  

Gab es dennoch Themen, die Ihre Teilnehmer stärker interessiert haben als andere? Nachhaltigkeit, zum Beispiel?
 

Nun, Nachhaltigkeit ist zwar das Thema der Stunde, war aber seltsamerweise nicht unbedingt das Thema, das während der Veranstaltung am häufigsten angesprochen wurde. So wurde beispielsweise viel über den Arbeitskräftemangel gesprochen, der sich ankündigt. Und der, davon bin ich überzeugt, in den kommenden Monaten eines der wichtigsten Themen für die gesamte Immobilienwirtschaft sein wird. Wir werden zügig Schulungsprogramme einführen müssen, die auf die neuen Bedürfnisse und die neu entstehenden Berufe unserer Branche zugeschnitten sind. 

 

Sie als Organisator sind zufrieden damit, wie die RENT SWITZERLAND 2023 verlaufen ist. Gilt das auch für Ihre Partner?
 

Unsere Veranstaltung wird von rund hundert Partnern und Verbänden unterstützt, die alle Sektoren der Immobilienindustrie vertreten. Ich erfahre von vielen, dass sie zum ersten Mal wirklich erfolgreich Geschäfte abgeschlossen haben. Die ersten drei Veranstaltungen waren von einem freundlichen Miteinander und fruchtbaren Gesprächen geprägt, aber es gab nicht viele Vertragsabschlüsse. Es scheint, dass diese Zeit vorüber ist und nun wirklich etwas passiert. 

 

Wie erklären Sie sich das?
 

Angesichts des Drucks von Investoren und Behörden und neuer Gesetzesvorschriften haben die Akteure der Immobilienwirtschaft keine Wahl mehr: Sie müssen innovative Lösungen in ihre Geschäftsprozesse einbinden, und zwar solche, die ihre Probleme lösen. Die Zeiten, in denen man sich sagen konnte, dass man noch drei oder vier Jahre vor sich hat, bevor man sich entscheiden muss, sind vorbei. Dies gilt vor allem für die Bereiche Nachhaltigkeit, Energiewende und Governance. Nicht zu vergessen die grossen Veränderungen bei den Finanzierungsbedingungen, die in den letzten drei Monaten nach dem erneuten Anstieg der Zinssätze zu beobachten waren und die die Lage völlig verändert haben.

 

Aber ist, ehrlich gesagt, diese ganze Aufmerksamkeit, die beispielsweise das Thema Nachhaltigkeit bekommt, nicht nur eine Modeerscheinung?
 

Auf keinen Fall. Auch wenn hier alles länger gedauert hat als erwartet, ist diese Bewegung nun in Gang gekommen. Und wir stehen erst am Anfang. Der Druck, der auf der gesamten Immobilienbranche lastet, wird nicht verschwinden. Es werden sich alle Akteure anpassen müssen.

 

Sprechen wir über die Zukunft. Was planen Sie für die RENT SWITZERLAND 2024?
 

Wir werden sehr bald eine Nachbesprechung mit unseren Partnern durchführen, um die wichtigsten Themen für das kommende Jahr festzulegen. Wobei klar ist, dass die Struktur der Veranstaltung im Wesentlichen gleich bleiben wird. Wir haben festgestellt, dass sie wirklich einem aktuellen Bedürfnis entspricht: Sämtliche Akteure wissen es zu schätzen, persönlich zusammenzukommen, um miteinander zu sprechen, Erfahrungen auszutauschen und vorhandene Innovationen zu analysieren. Ihr Engagement ist wirklich zu spüren. Es ist stärker als zu der Zeit vor Covid. 

 

Wann also werden wir uns im Jahr 2024 wiedersehen?
 

Das wird am 6. und 7. März 2024 wie gewohnt im SwissTech Convention Center der EPFL sein.

 

Olivier Toublan, Immoday