Rückblick auf 2021 – Arnaud de Jamblinne, CEO von La Foncière

19/01/2022

Olivier Toublan

Immoday

3 Min

Arnaud de Jamblinne, Sie leiten mittlerweile seit fast 25 Jahren den Immobilienfonds La Foncière. Wie beurteilen Sie das Jahr 2021 rückblickend?

 

Es war sehr gut. Da wir uns jedoch zwischen Geschäftsjahresabschluss und Veröffentlichung unseres Jahresberichts befinden, bekommen Sie keine Zahlen von mir.

 

Gab es dennoch ein Highlight im Jahr 2021?
 

Ja, für uns wahrscheinlich die Entwicklung eines grossen Projekts in Petit-Saconnex mit 216 Wohnungen und einem Aparthotel mit 99 Zimmern. Es ist ein perfektes Beispiel dafür, wie eine öffentlich-private Partnerschaft sein sollte. Das Altersheim in Petit-Saconnex gewährt uns ein Baurecht, dank dem wir Liegenschaften bauen können. Im Gegenzug kann das Altersheim mit dem Baurechtszins, den wir ihm entrichten, seinen eigenen Immobilienpark unterhalten. Letztlich ist es also eine Win-Win-Situation.

 

Und wie wird Ihrer Meinung das Jahr 2022 laufen?

 

Meines Erachtens gibt es keinen Grund, warum es nicht gut laufen sollte. Unsere Positionierung ist sehr zielgerichtet und ich denke, dass unser Immobilienpark vor «rauem Wetter» gefeit ist, selbst wenn es eine Rezession gibt. Was ich selbstverständlich nicht wünsche. Für mich persönlich wird 2022 natürlich auch das Jahr meines Ausscheidens aus der Geschäftsleitung von La Foncière sein. Am 1. April 2022 trete ich nach 25 Jahren guter und treuer Dienste als CEO zurück.

 

Was werden Ihrer Meinung nach die grössten Herausforderungen im kommenden Jahr sein?

 

Die durch den Investitionsrausch der institutionellen Investoren verursachte Überhitzung des Immobilienmarktes wird meiner Meinung nach einem besorgniserregenden Ausmass annehmen. Wir werden nach besten Kräften verhindern müssen, dass diese Überhitzung noch weiter angeheizt wird.

 

Viele Fachleute der Branche behaupten, dass ESG eine der grossen Herausforderungen im Jahr 2022 sein wird.

 

Sie wissen, dass wir nicht darauf gewartet haben, bis dieser Begriff in Mode kommt, um die Energieeffizienz unseres Immobilienparks zu verbessern. Wir investieren seit Jahren regelmässig in bessere Heizungen, renovieren die Fassaden und Gebäudehüllen, optimieren die Beleuchtung und verteilen unseren Mietern eine kleine Broschüre, in der wir ihnen erklären, wie sie in ihren Wohnungen Energie sparen können. Eines ist jedoch nicht von der Hand zu weisen: Der Druck der Investoren in Bezug auf ESG nimmt zu. Also lassen wir jetzt unsere Gebäude von einem unabhängigen Fachinstitut analysieren, um uns mit der Konkurrenz messen zu können.
 

Olivier Toublan für Immoday