Roland Vögele - Monatlicher Kommentar - August 2022

Immobilien Marktkommentar
 

Kotierte Immobilienanlagen sorgten auch in den Sommermonaten für hitzigen Gesprächsstoff. Wo liegt die ideale Gewichtung von Immobilieninvestments im Gesamtportfolio? Eröffnen sich bei den aktuellen Kursniveaus nicht Gelegenheiten für Zukäufe? Bieten sie Schutz oder bergen sie gar Gefahren bei Inflation? Mit welchen Jahres Performance darf in den kommenden Jahren gerechnet werden? Sind indirekte Anlagen preiswerter als direkt gehaltene Immobilien? Noch vor einigen Monaten war die Preissensitivität für Immobilienfonds praktisch inexistent – Hauptsache man war in Wohnen investiert, Stichwort Homeoffice. Um Corona ist es ruhig geworden und wir sehen uns mit Energiekrisen, Inflation und höheren Zinsen konfrontiert – nicht ganz unwichtig für die Immobilienindustrie. Entsprechend wurden die Halbjahresergebnisse verschiedener Produkte mit Spannung erwartet. Entgegen den vermeintlichen Befürchtungen haben die Ergebnisse überzeugt. Dies bestätigt die anhaltend gute Arbeit der Akteure und die Resilienz gegenüber bestehenden und neuen Herausforderungen. So ist bei Portfolios mit Entwicklungspotential mit weiteren Wertsteigerungen zu rechnen. Wie so oft scheint die Presse die Gegebenheiten etwas überspitzt wiederzugeben. Ja, Baumaterialien und Rohstoffe sind teurer geworden, jedoch scheint sich die Situation wieder zu beruhigen und die Preise einiger Güter sind bereits wieder Vorkriegsniveau. Im Weiteren wir die Zuwanderung unterschätzt, diese ist in der Schweiz nach wir vor positiv, was die Flächennachfrage stützt. Zur Erinnerung, im Kanton Genf ist die Leerstandsquote bis auf 0.37% gesunken. Ein Umstand, welcher für weitere Mietzinssteigerungen spricht. Auch in der Deutschschweiz zeigt sich dieses Bild. Die kotierte Immobiliengesellschaft Warteck beispielsweise wies, bei 50% Wohnanteil, einen Leerstand von gerade mal 2.4% aus. Fazit: Die Schweizer Immobilienanlagen überzeugen mit soliden Ergebnissen und einer weiterhin tiefen Hypothekarbelastungen und sind somit für die Zukunft gut gerüstet. Aktuelle Herausforderungen beschleunigen die Nachhaltigkeits-Optimierungen im Bestand, was die Anlagen weiter stärkt und die zukünftige Werthaltigkeit sichert.