Roland Vögele - Monatlicher Kommentar - März 2022

Immobilien Marktkommentar
 

Die tragische Situation in der Ukraine überschattet alle anderen Ereignisse. Unsere Gesellschaft ist unsicher geworden. Diese Verunsicherung belastete auch die Märkte zu Beginn des Monats, wie bereits vor zwei Jahren die Pandemie. Der fulminante Preisanstieg beim Öl, die Entwicklung der langfristigen Zinsen und die Verteuerung von Grundversorgungsgüter bewegen die Investoren und führen zu strategischen Neuallokationen. Der als sicherer Hafen bekannte Schweizer Franken wird weiter zugekauft – eine Abkehr von der Strategie der SNB wird daher nicht erwartet.

Während des 1. Quartals wurde zu sämtlichen Jahresergebnissen der Immobilienaktien applaudiert, die immer tieferen Leerstände bei den Wohn- und Geschäftsliegenschaften widerspiegeln sich in den operativen Ergebnissen. Am direkten Immobilienmarkt hält das Ringen um Wohnimmobilien an städtischen Lagen an, was die Preise weiter antreibt. Panik aufgrund des Zinsanstiegs scheint zurzeit (noch) fehl am Platz. Zu beachten gilt dabei, dass Schweizer Immobilienanlagen im europäischen Vergleich mit durchschnittlich 20-50% Hypothekarbelastung nach wie vor konservativ aufgestellt sind und für Investoren somit weiterhin interessant bleiben.

Mit dem Umstand höherer Immobilienpreise bei höheren Zinsen (!) hat sich am Markt eine neue Situation ergeben. Dennoch sollten die aktuellen Schwankungen beim Immobilienfondsindex «SWIIT» von täglich bis zu 1% als mögliches Warnsignal beachtet werden. Der Markt für kotierte Immobilienfonds ist fragil, was aber auch neue Opportunitäten eröffnet. Die anstehende Dividendensaison und neue Kapitalerhöhungen werden dem Markt weiter Liquidität zuführen. Die Volatilität wird in den kommenden Monaten also hoch bleiben.