Roland Vögele - Monatlicher Kommentar - Januar 2023

Der Januar zeichnet sich stets durch eine Fülle an Immobilienanlässen, Marktstudien und Gesprächen aus. Investoren evaluieren die Situation und richten ihre Allokationen auf die kommenden Monate aus. Zum ersten Mal seit 2015 startete das Jahr wieder mit positiven Zinsen. Die Investoren haben sich mit den neuen Umständen arrangiert und stehen mittelfristigen Entwicklungen im Immobilienanlagemarkt zuversichtlich gegenüber. In der Tat konnten sich die Büroliegenschaften äusserst gut behaupten – die Mieten steigen und die Flächennachfrage zieht kontinuierlich an. Dadurch eröffnen sich für die Investoren, im Nachgang anspruchsvoller Corona- Jahre, wiederum attraktive Opportunitäten mit interessanten Renditeprofilen. Nichtsdestotrotz wurde in jüngster Vergangenheit nur sehr selektiv und zögerlich in Immobilienfonds mit Büroliegenschaften investiert.

Infolge eines erfreulichen Jahresbeginns mit Kurssprüngen von bis zu 5% bei Immobilienfonds, hat sich die Performance sodann in nur 2 Handelstagen wieder vollständig verflüchtigt. Die Volatilität bleibt also hoch. Dies wiederum verdeutlicht, dass der Markt kaum reif ist weitere Kapitalerhöhungen und/oder neue Produktlancierungen zu absorbieren. Ungeachtet davon, wurden einzelne Asset Manager dahingehend leider bereits wieder aktiv. Die Unsicherheit betreffend weiterer Zinsschritte in den USA, Europa und der Schweiz bleibt auf Investorenseite bestehen. Befürchtungen bezüglich Bewertungsanpassungen scheinen bisweilen jedoch unbegründet – der Transaktionsmarkt bleibt intakt, wenn auch in reduziertem Umfang. Der Jahresstart an den Börsen war von gemischten Gefühlen geprägt, dies wird wohl auch noch eine Weile anhalten.

Die Flut neuer CHF-Obligationen hat denn auch viele Investoren dazu veranlasst, sich mit dieser Alternative auseinanderzusetzen. So weit so gut. Stellt man entsprechende Anleihen aber AAA-Qualitätspapieren mit Renditen deutlich unter 2% gegenüber, besteht noch immer ein Gap von über 1% zu den Immobilienanlagen. Zudem bieten die meisten Immobilienfonds Steuervorteile für Privatanleger. Dennoch sind viele Vermögensverwalter bei Immobilien noch immer eher untergewichtet. Infolge von Verkäufen institutioneller Investoren, haben Anleger wieder gute Chancen, über 5 bis 7 Jahren, eine durchschnittliche annualisierte Rendite von bis zu 4% erzielen zu können.