Eine Weiterbildung für mehr Nachhaltigkeit

15/01/2023

COPTIS

Immoday

5 Min

Der Verband COPTIS bietet Immobilienfachleuten eine massgeschneiderte Weiterbildung an, um einfache Lösungen zu finden, die unerlässlichen Tools zu beherrschen und eine Roadmap für eine auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Nachhaltigkeitsstrategie aufzustellen.

 

Nachhaltigkeit, so zeigen mehrere Umfragen, ist zum wichtigsten Anliegen von Investoren, Eigentümern, Fonds – kurzum von allen Immobilienfachleuten – geworden. Sobald man sich jedoch eingehender mit der Thematik befasst und sich für die konkreten Auswirkungen interessiert, wird alles äusserst komplex. Beschränkt sich bei einem Gebäude die CO2-Neutralität beispielsweise ausschliesslich auf die Heizung? Oder muss man für eine unverfälschte CO2-Bilanz alle Phasen des Baus und des Betriebs des Gebäudes berücksichtigen – von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling der Abfälle?

Bei all diesen Fragen kann man als Laie leicht den Überblick verlieren.

 

Ein Anliegen der COPTIS-Mitglieder  
 

«Es war ein Anliegen unserer Mitglieder: Sie wollten, dass wir sie dabei unterstützen, Licht in diese Problematik mit all ihren sozialen, regulatorischen und gesetzlichen Implikationen zu bringen», erläutert Virginie Poulin, Geschäftsführerin von COPTIS, dem Schweizer Berufsverband für Immobilienverbriefung. «Wir haben daher beschlossen, schnell eine Weiterbildung zu konzipieren, um sie zu begleiten und sie dabei zu unterstützen, die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihres Geschäftsmodells zu stellen, ihnen zu ermöglichen, die Auswirkungen dieser Nachhaltigkeit auf das Management ihrer Projekte zu messen, und auf die Anliegen ihrer Investoren einzugehen, die für diese Fragen immer sensibler werden.»
 

«Die Idee war, mit Unterstützung des Bundes eine sehr praktische, nützliche Weiterbildung anzubieten, die es den Teilnehmenden ermöglicht, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, Prioritäten zu setzen und ihren Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen aufzuzeigen», erklärt Elisabeth Pfund von der NGO B Lab Switzerland, die mit Hilfe von COPTIS das nationale Programm «Swiss Triple Impact» (STI) an die Bedürfnisse der Immobilienbranche angepasst hat. Mehr als 300 Schweizer Unternehmen haben bereits an diesem Programm teilgenommen und sind nun in der Lage, ihre Nachhaltigkeitsbilanz zu verbessern.

 

Sich erreichbare Ziele setzen    
 

Da die Fachleute für indirekte Immobilienanlagen keine grossen Theorien brauchen, geht dieser Kurs auf sehr konkrete Fragen ein, stellt Probleme klar dar und bietet praktische Lösungen. «Wir wollten, dass die Teilnehmenden am Ende dieser Weiterbildung über einfache Tools verfügen, mit denen sie ihre Auswirkungen auf die Umwelt messen, ihre Nachhaltigkeit strukturieren, die künftige Gesetzgebung antizipieren und eine langfristige Roadmap mit klaren Zielen aufstellen können», erläutert Virginie Poulin.
 

«Wir wissen, dass Immobilien einen grossen Einfluss auf die Umwelt haben und dass die Auflagen – unter anderem mit den Zielen des Bundes für 2030 und 2050 – kommen werden», ergänzt Vincent Oswald, Leiter von VO Consulting, der ebenfalls an der Ausarbeitung dieses Programms mitgewirkt hat. «Anders gesagt: Die Branche hat keine Wahl. Auch wenn es ihr widerstrebt, muss sie Lösungen finden, um nachhaltig zu werden.» 
 

«Aber bevor man zu diesen Lösungen gelangt, gilt es, sich die richtigen Fragen zu stellen, die eigenen Auswirkungen in der gesamten Wertschöpfungskette zu analysieren und sich dann klare, messbare und vor allem erreichbare Ziele zu setzen», fügt Elisabeth Pfund hinzu. «Wir gehen davon aus – und das ist die Grundlage unseres Programms –, dass man nur das verbessern kann, was man zuerst messen kann, und zwar indem man nicht nur die eigene Tätigkeit berücksichtigt, sondern auch alles, was vorher und nachher passiert.»

 

Eine Weiterbildung, die nicht nur praktisch und konkret ist ...   
 

Die Weiterbildung ist auf fünf Sitzungen (dreieinhalb Tage Präsenzkurs und zwei Visiokonferenzen von ein bis anderthalb Stunden) verteilt. Es nehmen ein knappes Dutzend Personen und eine ganze Palette von Fachleuten für nachhaltige Entwicklung sowie verschiedene Branchenexperten teil. Für die Teilnehmenden geht es darum, ihre sozialen und ökologischen Auswirkungen evaluieren zu können, die wichtigsten CO2-Emissionsfaktoren und den CO2-Fussabdruck ihrer Tätigkeit zu verstehen, Nachhaltigkeitsstrategien zu erarbeiten, die flexibel genug sind, um mit der Gesetzgebung Schritt zu halten, Ziele festzulegen und schliesslich bewährte Praktiken einzuführen. 
 

Der Kurs soll das Bewusstsein der Teilnehmenden für die globalen Nachhaltigkeitsherausforderungen – seien diese sozialer, reputationsbezogener oder rechtlicher Natur – schärfen und ihnen ein Toolkit an die Hand geben, dank dem sie die unentbehrliche Roadmap aufstellen und dann eigenständig auf neue Entwicklungen reagieren können. 
 

Ganz allgemein will diese Weiterbildung aufzeigen, dass die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitszielen im Immobiliensektor nicht nur eine Einschränkung ist, sondern sich durchaus auch in ein Geschäftsmodell integrieren lässt und vor allem neue Chancen eröffnet. 

 

... sondern sich vor allem auch sofort nutzen lässt  
 

So viel zu den Zielen. Doch werden sie in der Weiterbildung auch wirklich erreicht?

Elisabeth Pfund versichert: «Mehr als 300 Unternehmen haben bereits an diesen STI-Weiterbildungen teilgenommen, sodass wir Analyseraster und Verfahren einführen konnten, anhand deren wir die Wirksamkeit der Schulung getestet haben.» 
 

«Beispielsweise ist die Teilnehmerzahl auf ein Dutzend begrenzt, ideal, um die Qualität der Ausbildung zu optimieren, damit jeder Teilnehmer individuell von den Referenten betreut werden kann und vor allem, damit es zu Interaktionen und Erfahrungsaustausch kommt, die ein zentraler Mehrwert dieser Art von Programm sind», meint Vincent Oswald. «Wir alle müssen wissen, was unsere Konkurrenten tun und welche guten, aber auch schlechten Erfahrungen sie gemacht haben, damit wir diese nicht wiederholen.» Seiner Meinung nach entsteht in diesen kleinen Gruppen recht schnell eine kollektive Dynamik, da im Grunde alle Teilnehmenden die gleichen Probleme haben, mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert sind und die gleichen Nachhaltigkeitsziele verfolgen.
 

Die von den Referenten vorgetragenen Inhalte sollen nicht nur passiv aufgenommen werden. Das Ziel besteht in erster Linie darin, dass alle Teilnehmenden am Ende der Weiterbildung in der Lage sind, die Fragen zu beantworten, die sie beschäftigen, dass sie über praktische Tools verfügen, um mit der Nachhaltigkeitsproblematik umzugehen, und vor allem, dass sie eine Roadmap aufgestellt haben, die eigens auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist und die auf den Sitzungen und der Arbeit innerhalb ihres Unternehmens und mit Kollegen aufbaut.
 

Die Weiterbildung fand im Frühjahr 2022 zum ersten Mal statt. Am 7. Februar 2023 beginnt ein zweiter Zyklus, der auf der Grundlage des Feedbacks der ersten Teilnehmenden verbessert, präzisiert und sachbezogener gestaltet wurde. Wie bereits erwähnt, ist die Teilnehmerzahl auf rund ein Dutzend Personen begrenzt, zögern Sie also nicht lange. Alle praktischen Details finden Sie hier: https://coptis.ch/2022/11/24/formation-sti-et-coptis-esg

 

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