Porträt
Offensichtlich muss man in seiner Jugend ein ziemlich guter Sportler gewesen sein, um Karriere in der Immobilienverbriefung zu machen. Für Hervé Mützenberg, den Leiter des Immobilienfonds-managements bei Cronos, war es Eishockey. «Ich war Teil der Juniorenmannschaft des LHC und wurde sogar in die Schweizer U16-Mannschaft aufgenommen.» Leider muss er sich eines Tage zwischen Sport und Universität entscheiden. Er entscheidet sich für das Universitätsstudium. «Ich habe diese Entscheidung nie bereut», versichert er.
Er absolviert die HEC in Lausanne und schliesst sie 1992 mit einem Master ab. Seine Ausbildung rundet er mit einem eidgenössischen Diplom als Steuerexperte 2006 und einem eidgenössischen Diplom als Finanzanalytiker und Vermögensverwalter 2009 ab. Er beginnt eine Bankkarriere in der Vermögensberatung und arbeitet zunächst zehn Jahre bei der Banque Cantonale Vaudoise und dann fünf Jahre bei der Credit Suisse. 2010 die erste Karrierewende: Hervé Mützenberger wechselt zur Treuhandgesellschaft Michel Favre, wo er zwei Jahre lang als Steuerexperte tätig ist. 2011 die zweite Karrierewende: Er wird von Realstone als CEO der gleichnamigen Fondsleitung eingestellt. «Ich habe mich schon immer für Immobilien begeistert. Als sich die Gelegenheit bot, habe ich sie ergriffen.»
2016 macht ihm Pascal Roux, der Chef des Waadtländer Vermögensverwalters Cronos, eines dieser Angebote, «die man nicht ablehnen kann». Pascal Roux hatte den Zinsrückgang vorausgesehen und wollte einen Immobilienfonds auflegen, der Obligationeninvestitionen ersetzen sollte. Er bietet Hervé Mützenberg an, von Grund auf einen neuen Fonds aufzulegen. Es ist verständlich, dass man eine solche Herausforderung nur schwer abschlagen kann.
Heute wird ein neuer Meilenstein erreicht: Der Cronos Immo Fund ist an die Börse. «Wir wollen bis 2030 eine Börsenkapitalisierung von 1 Milliarde Franken erreichen. Dabei werden wir uns weiterhin auf unsere Strategie konzentrieren, d. h., der Schwerpunkt wird fast ausschliesslich auf Wohnimmobilien liegen», erklärt Hervé Mützenberg. «Dank der Kotierung werden wir uns besser mit Konkurrenzfonds messen können. Alle werden die Qualität unserer Arbeit beurteilen können.»