'5 Minuten mit'-Interview - Adrian Murer

13/07/2021

Immoday

Redaktion

3 min

Für das heutige «5 Minuten mit»-Interview begrüssen wir Adrian Murer, CEO der Swiss Finance & Property Group (SFP).


«5 Minuten mit» ist eine Interviewreihe, in der Akteure der Schweizer Immobilienverbriefungsbranche vorgestellt werden.

 

Herr Murer, was können Sie uns über Ihre Funktion und Ihren beruflichen Hintergrund erzählen?

 

Ich bin jetzt seit über einem Jahr CEO der Swiss Finance & Property Group (SFP), eine auf Immobilien spezialisierte Investment- und Beratungsgesellschaft mit Schwerpunkt Vermögensverwaltung.

 

Bevor ich zu SFP kam, war ich als Chief Investment Officer von PSP Swiss Property tätig. Nach dem Abschluss an der ETH vor mehr als 20 Jahren arbeitete ich zuerst ein paar Jahre bei einem Bauingenieurbüro, bevor ich noch Jus mit Wirtschaftswissenschaften in St. Gallen studierte und das Anwaltspatent erlangte. In meinen beruflichen Stationen habe ich mich stets mit Immobilien und Bauen befasst.

 

Was für ein Manager-Typ sind Sie?

 

Ich versuche, auf die Mitarbeitenden zu hören und sie zu inspirieren. Es ist mir wichtig, dass jede und jeder für seinen Bereich die Verantwortung übernimmt, ich stehe zur Seite und unterstütze. Die Unternehmenskultur zu prägen, das Beste aus den Mitarbeitenden herauszuholen und Sinnhaftigkeit zu vermitteln, sind für mich zentrale Punkte. Letzteres ist bei einer Unternehmensgrösse von rund 100 Mitarbeitenden jedoch nicht sehr schwierig. Jede und jeder Einzelne macht bei uns einen Unterschied. Man würde mich wohl einen kooperativen Management-Typ nennen.

 

Und wie würden Sie sich privat beschreiben?

 

Ich würde mich als bodenständig beschreiben. Ich bin in Nidwalden aufgewachsen und habe in Stans die Mittelschule besucht. Mein Bezug zur Innerschweiz, wo meine Eltern und meine Schwester mit Familie wohnen, ist immer noch gross.

 

Als Ausgleich zur Arbeit betreibe ich gerne Sport. Seit nunmehr 30 Jahren habe ich zudem eine Pilotenlizenz und die Aviatik mit allen Facetten fasziniert mich immer noch sehr.

 

Welche Zwischenbilanz ziehen Sie nach bald einem Jahr im Amt?


Mein Start mitten im ersten Lockdown war zwar nicht gerade so, wie ich mir den Einstieg vorgestellt hatte. Trotzdem bin ich nach mehr als einem Jahr äusserst zufrieden, vor allem damit, wie wir uns als Unternehmen entwickeln und im letzten Jahr trotz Corona gewachsen sind.
 

 

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen im Schweizer Markt der indirekten Immobilienanlagen?

 

Seit fast 20 Jahren ist unser Unternehmen in der Wertschöpfungskette von indirekten Immobilienanlagen tätig, von der Strukturierung neuer Produkte, über das Management der direkten Produkte bis hin zum indirekten Asset-Management. Dank unseren eigenen, direkten und indirekten Produkten verstehen wir die Erwartungen der Kunden, wobei wir selbstverständlich die Bereiche «Direkt» und «Indirekt» organisatorisch klar trennen. Nebst den eigenen Produkten können wir daher ein unabhängiges, breit abgestütztes Kompetenzzentrum mit Know-how in allen relevanten Bereichen anbieten, welches den Bedürfnissen unserer Kunden entspricht.

 

Die kürzliche Erteilung der Wertpapierhausbewilligung stellt für uns zudem einen weiteren Meilenstein dar, welcher nebst zusätzlichen Geschäftsmöglichkeiten auch ein Gütesiegel in Bezug auf unsere Prozesse und unser Risikomanagement darstellt.

 

Was ist Ihre Vision für die Branche und welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Herausforderungen der nahen Zukunft?


Für mich gehört die umfassende Berücksichtigung von ESG-Kriterien mehr denn je zu einem soliden Portfoliomanagement. Dieses Thema wird uns in den nächsten Jahren stark beschäftigen. Die Anlageklasse «Indirekte Immobilien» muss weiter an Transparenz gewinnen.
 

Eine der wesentlichen Herausforderungen stellt für uns das Identifizieren von Investitionsmöglichkeiten dar, welche die Resilienz in den Portfolien weiter steigern. Dies, ohne den gefährlichen Pfad zu gehen, Assets bloss aufgrund der grossen Nachfrage zu überhöhten Preisen ins Portfolio zu nehmen.

 

Von der Zukunft zurück in die Vergangenheit: Was würden Sie ändern wollen, wenn Sie könnten?

 

Persönlich würde ich meinen Weg wieder so gehen, wie ich das getan habe, namentlich auch in Bezug auf meinen Ausbildungsweg.

 

Patrick Gunti für Immoday