Roland Vögele - Immobilien Marktkommentar - November 2023

06/12/2023

Roland Vögele

MV Invest AG

4 min

Nach einem schwachen Oktober hat sich der indirekte Markt im November teilweise stark erholt. Nach oben gings insbesondere bei den schwächelnden kotierten Wohnimmobilienfonds. Obschon eine Konsolidierung der NAVs durchaus gesund gewesen wäre, blieben diese grösstenteils stabil. Entwicklungen sind nach wie vor interessant, da die höheren Startmieten die Zusatzkosten beim Bau oft mehr als kompensieren, die Bruttorenditen in der Regel höher zu liegen kommen und nicht zuletzt auch die CO2-Bilanz des Portfolios verbessert werden kann. Zum Beispiel bei Plazza AG, die mit dem Abschluss des bedeutenden Entwicklungsprojekts in Crissier, Lausanne, zusätzliche Einnahmen generiert ist auch eine weitere Erhöhung der Dividende denkbar. Der hypothekarische Referenzzinssatz steigt um weitere 0.25% und liegt neu bei 1,75% – eine entsprechende Reaktion von Politik und Mieterverband ist zu erwarten. Ein weiterer Preistreiber sind zudem die von Martin Tschirren, Direktor des BWO, erwähnten 50’000 fehlenden Wohnungen bis 2026. Schnellere Baubewilligungsprozesse und vermehrtes Verdichten sind hierbei sicherlich mögliche Lösungen, welche im konstruktiven Dialog zwischen Industrie und Politik anzustreben sind. Bei den Immobilienfonds wird aktuell über mögliche Rücknahmen diskutiert sowie darüber, wie Regulierungsbehörden mit der Situation umgehen (sollten). Ein Umstand, welcher sich mit der Zinsentwicklung bei den 10-jährigen Bundesobligation – minus 50 Basispunkte auf 0,7% innerhalb eines Monats – wieder etwas entspannen könnte. Im Weiteren sollten auch Ausschüttungsrenditen von mittlerweile wieder über 3% die Gemüter der Investoren etwas beruhigen und zu höheren Jahresendkursen führen.
 

Roland Vögele, MV Invest AG