Nicht börsengehandelte Fonds bewähren sich besser als börsengehandelte Fonds

26/09/2023

Immoday

Olivier Toublan

3 Min

In einer extrem düsteren Immobilienwelt hält sich der Markt der nicht börsengehandelten Fonds so gut es geht. Mit, wie die Experten des Immo Desk der Banque Cantonale Vaudoise errechnet haben, einer sehr leicht negativen Performance (-0,5%) seit Jahresbeginn, während sie bei den börsengehandelten Fonds fast -3% betrug.
 

Wie die Experten der BCV feststellten, liegen seit Jahresbeginn die Fonds PURE Swiss Opportunity REF und Stone Edge SICAV - Stone Edge I mit einem Plus von 7,45% bzw. 6,05% weiterhin an der Spitze des Feldes. Im Gegensatz dazu erzielten der Centralfonds Zentralschweizerischer Immobilien (-12,33%) und der Helvetia Swiss Property Fund (-5,79 %) die schwächsten Performances.

 

Nur acht nicht börsengehandelte Fonds haben nunmehr ein positives Agio

 

Die durchschnittliche Ausschüttungsrendite liegt bei 2,8%, d. h. etwas niedriger als die 2,9% der börsengehandelten Fonds.
 

Bekanntermassen streben Anleger in nicht börsengehandelte Fonds oft nach Stabilität. In dieser Hinsicht wurden die Versprechen gehalten, denn die Volatilität ist mit rund 5% weiterhin niedrig und damit fast halb so hoch wie bei börsengehandelten Fonds.
 

Dennoch ist bei den nicht börsengehandelten Fonds nicht alles zum Besten bestellt: Das durchschnittliche Disagio der 26 von der BCV analysierten Fonds, die insgesamt eine Bewertung von 15,4 Milliarden Franken aufweisen, liegt bei -2,9%. Eine Situation, die noch weniger aufregend ist, wenn man die Fonds im Detail betrachtet, denn nur acht von ihnen weisen nun ein positives Agio auf. Die höchsten sind die der Raiffeisen Futura Immo Fonds und des ZIF Immobilien Direkt Schweiz. Letzterer geniesst eine besondere Aufmerksamkeit der Anleger, da seine Notierung für den Monat November geplant ist, was wahrscheinlich sein hohes Agio erklärt. Nach der Notierung des Sustainable Real Estate Investments SICAV, die Anfang September stattfand, ist dies die einzige Notierung bis Ende des Jahres.

 

Ein grosser CS-Fonds setzt seine Notierung aus

 

Apropos Fonds, die an die Börse gehen wollen: Im August kam es zu einem ziemlich seltenen Vorfall. Credit Suisse Funds gab die Aussetzung der Notierung des CS 1a Immo PK, des mit Abstand grössten nicht börsengehandelten Immobilienfonds mit einem Nettovermögen von 3,7 Milliarden Franken, bekannt. Wie die Experten des Immo Desk der BCV berichten, begründet die Bank ihre Entscheidung damit, dass das Handelsvolumen auf dem Markt für Schweizer Immobilienfonds im Vergleich zum Vorjahr weiter gesunken war. Dies hätte bei einer Börsennotierung zu einer zu hohen Volatilität führen können.
 

Die Aussetzung, so die Bank weiter, werde es der neu geschaffenen Immobilieneinheit innerhalb von UBS Asset Management zudem ermöglichen, das Angebot an Immobilienanlagelösungen zu harmonisieren. Gerüchten zufolge war die angekündigte Notierung des Fonds CS 1a Immo PK nicht bei allen Anlegern auf Begeisterung gestossen.

 

Ruhe an der Front der Kapitalerhöhungen
 

An der Front der Kapitalerhöhungen, die zweifellos das deutlichste Zeichen für das Interesse oder Desinteresse der Anleger an dieser Art von Vehikeln ist, herrscht weiterhin Ruhe. Seit Jahresbeginn sind die erhobenen Beträge mit nur zehn Transaktionen über etwas weniger als 600 Millionen Franken mehr als halb so hoch wie im Vorjahr.
 

Die letzte grössere Transaktion, die Kapitalerhöhung des Bâloise Swiss Property Fund Anfang September im Wert von 135 Millionen Franken, verlief gut. In der Tat wurde die gesamte Erhöhung gezeichnet. In der derzeitigen schlechten Stimmung wurde sie von einigen Beobachtern als riskant eingestuft.
 

Für den Rest des Jahres ist nur noch eine Kapitalerhöhung geplant. Es handelt sich um die des Raiffeisen Futura Immo Fonds, der 40 Millionen Franken einsetzen will.

 

Die Transaktionen mit Property Match bleiben stabil
 

In einem so illiquiden Markt wie dem der nicht börsengehandelten Immobilienfonds, ist es interessant festzustellen, dass die Zahl der über die Plattform Property Match ermöglichten Transaktionen im August 17 Transaktionen im Wert von etwas weniger als 2 Mio. Franken betrug, «was im Durchschnitt der in den letzten Monaten beobachteten Transaktionen liegt», wie die Spezialisten der BCV feststellten. Laut ihnen wurden in den letzten 12 Monaten 237 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 35 Millionen Franken über Property Match vermittelt.
 

Zur Erinnerung: Die Plattform Property Match ist ein Marktplatz, der den Austausch von kollektiven Immobilienanlagen erleichtern, deren Liquidität verbessern und mehr Transparenz bieten soll. Sie richtet sich in erster Linie an institutionelle Investoren wie Pensionskassen, Asset Manager, Fondsmanager sowie unabhängige Vermögensverwalter.
 

Olivier Toublan - Immoday.ch