5 Minuten mit Marco Mennet, Projektleiter und Verantwortlicher für Entwicklung bei PropertyMatch.ch

13/07/2023

Olivier Toublan

Immoday

5 Min

Zum heutigen '5 Minuten mit'-Interview begrüssen wir Marco Mennet, Projektleiter und Verantwortlicher für Entwicklung bei PropertyMatch.ch

 

'5 Minuten mit' ist eine Interviewreihe, die zu einem besseren Verständnis der Akteure der Immobilienverbriefung in der Schweiz und ihrer Aktivitäten beitragen soll.
 

Marco Mennet, wer sind Sie?
 

Ich bin 30 Jahre alt, ledig, habe keine Kinder und wohne schon immer in La Côte, derzeit in Nyon, übrigens nicht weit entfernt von den neuen Büros von PMCH SA, dem Unternehmen, für das ich arbeite.

 

Ist es für das persönliche Gleichgewicht nicht schädlich, so nah am Arbeitsplatz zu wohnen?

Nein, ich betrachte das eher als Vorteil. Ich kann gut zwischen meinem Berufs- und meinem Privatleben trennen.

 

Apropos Privatleben: Welche Leidenschaften haben Sie?
 

Reisen und vor allem Sport. In meiner Jugend habe ich auf hohem Niveau Fussball gespielt. Als Jugendlicher zählte ich zur Elite und hatte fünf Trainingseinheiten pro Woche. Das hat meinen Charakter geformt. 

 

Wie sind Sie dann zur Immobilienbranche gekommen?
 

Ich habe 2019 meinen Bachelor in Wirtschaft und Management in Genf absolviert. Im letzten Jahr meines Studiums habe ich als Buchhalter bei Solufonds gearbeitet, einer Fondsleitung für Immobilieninvestments. Aber mir wurde schnell klar, dass dieser Beruf nicht das Richtige für mich war, auch wenn ich dieses Geschäftsfeld spannend fand. Also beschloss ich, diese Stelle zu kündigen und für fünf Monate nach Südafrika zu gehen, um mein Englisch zu verbessern.

Bei meiner Rückkehr ergriff ich eine andere Gelegenheit, und zwar bei der Generali als Underwriting Manager. Zu meinen Aufgaben zählte die Prüfung von Versicherungsanträgen auf Unstimmigkeiten hin, bevor sie endgültig bestätigt oder abgelehnt wurden. Aber auch hier handelte es sich um Büroarbeit mit wenig Interaktion mit der Aussenwelt. Kurz gesagt, es war auch nicht das Richtige für mich. Das führte mich zu einem zweiten Versicherer, der Allianz Suisse, wo ich 2020 als Kundenberater anfing. 

 

Hat Ihnen dieser Job gefallen?
 

Sehr. Ich hatte viel Freiheit bei meiner Arbeit, viel Kontakt mit Kunden, einen Generalvertreter und einen Verkaufsleiter, die mir vertrauten und mich unterstützten. 

 

Warum haben Sie diese Stelle aufgegeben und sind zu PMCH zurückgekehrt?
 

Es war eine neue Chance in einer Branche, die mich sehr interessierte – die Immobilienbranche. Und vor allem bekam ich die Möglichkeit, ein neues Projekt zu entwickeln, bei dem es noch sehr viel zu tun gibt, unter der Führung der Experten Claudio Muller und Laurent Murier, die ich bereits kannte und mit denen ich mich gut verstand. Sie arbeiten übrigens weiterhin in dem Unternehmen und sind da, um mich zu unterstützen. 

 

Für unsere Leser, die es nicht wissen: Wer oder was ist PMCH?
 

Um genau zu sein, verwaltet die PMCH SA die Plattform www.propertymatch.ch. Die Plattform, die eine in England entwickelte technologische Struktur nutzt, hat als Hauptziele, die Transparenz und Liquidität des Sekundärmarktes für nicht kotierte Schweizer Immobilienprodukte zu verbessern. Qualifizierte Anleger können auf anonyme Weise ihre Interessen auf der Plattform über eine interaktive Pinnwand angeben.

 

Diese Plattform gibt es inzwischen seit fast drei Jahren. Wie läuft’s?
 

Wir zählen derzeit über 170 registrierte Nutzer, etwa zehn nicht kotierte Immobilienfonds sowie einen kotierten Fonds auf der Plattform. Darüber hinaus werden wir bald eine Anlagestiftung sowie eine Immobiliengesellschaft aufnehmen. Was uns zeigt, dass die Plattform bei einem immer grösser werdenden Spektrum an Kunden auf Interesse stösst.

 

Welche mittelfristigen Ziele haben Sie?
 

Ich habe keine quantifizierten Zielvorgaben, aber es ist klar, dass PropertyMatch irgendwann finanziell unabhängig werden muss. Im Moment befinden wir uns aber noch in einer Phase, in der wir das Produkt bekannt machen und potenzielle Kunden überzeugen müssen.

 

Und funktioniert die Plattform in technischer Hinsicht?
 

Absolut. Sie ist einsatzbereit und kann alle Arten von Nutzern und alle Arten von Immobilienvehikeln aufnehmen.

 

Wie sieht Ihre Arbeit bei PMCH konkret aus?
 

Ich kümmere mich zum einen um das operative Geschäft und zum anderen um die Entwicklung der Aktivitäten der Plattform. Ich stehe immer mit unseren derzeitigen Nutzern in Kontakt, um zu sehen, was sie brauchen und wie wir unsere Dienstleistungen verbessern können. Und ich gehe auf potenzielle Kunden zu, damit PropertyMatch zu einem unumgänglichen Forum für alle qualifizierten Immobilienfachleute wird.

 

Wie schafft man es, neue Kunden zu gewinnen?
 

Indem wir sie treffen, unsere Dienstleistungen vorstellen, ihnen zeigen, wie gut die Plattform funktioniert, aber auch durch positive Mundpropaganda, die von unseren aktuellen Kunden kommt.

 

Welche kurzfristigen Projekte hat PropertyMatch?
 

Kurzfristig möchten wir die Anzahl der Nutzer, Fonds, Anlagestiftungen und Immobiliengesellschaften auf der Plattform erhöhen. Wie schon erwähnt, werden wir bald eine Anlagestiftung und eine Immobiliengesellschaft aufnehmen und wünschen uns, dass dadurch eine neue Dynamik gegenüber den Teilnehmern entsteht. Wir würden auch gern die Unternehmen für Immobilien-Crowdfunding für uns gewinnen. Die Plattform würde es ihren Investoren erleichtern, ihre Anteile weiterzuverkaufen.

 

Ist es für Sie persönlich kein Problem, sich in ein Start-up zu stürzen, das zwar vielversprechend ist, aber keine Erfolgsgarantie bietet?
 

In der Tat gibt es ein Risiko. Denn wenn es uns nicht gelingt, die Plattform erfolgreich zu entwickeln, liegt das zum Teil in meiner Verantwortung, da diese Entwicklung Teil meiner Aufgabe ist. Wenn wir es aber schaffen, wird es zum Teil mir und den Gründungsmitgliedern zu verdanken sein, worauf wir dann stolz sein können. Wie auch immer und was auch immer passiert, es ist für mich eine Gelegenheit, spannende Erfahrungen in einer Branche mit viel Potenzial zu sammeln.

 

Marco Mennet, was sind Ihre wichtigsten Charaktereigenschaften?
 

Ich bin ein ruhiger Mensch, sowohl im Privaten als auch bei der Arbeit. Ich bin aber auch ein geselliger Mensch, der leicht Kontakte knüpft und diese dann auch hält. Ansonsten mag ich Herausforderungen und scheue die Anstrengung nicht, vermutlich ein Erbe meiner Sporterfahrungen. 

 

Unsere letzte Frage, mit der wir immer unsere Porträts beenden: Wenn Sie einen Zauberstab hätten, was würden Sie an Ihrem beruflichen Werdegang ändern?
 

Ich hatte immer das Glück, die beruflichen Entscheidungen treffen zu können, die ich wollte. Und jedes Mal konnte ich interessante Erfahrungen sammeln, auch wenn mir nicht alle meine bisherigen Jobs gefallen haben. Trotzdem würde ich den Zauberstab für eine Sache nutzen: Ich hätte gern in meiner Fussballkarriere mehr erreicht und meine Leidenschaft für ein paar Jahre auf professionellem Niveau gelebt.


 

Olivier Toublan, Immoday