Wüest Partner erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung an der Signa-Terre SA und übernimmt die Khephren SA

17/10/2023

Olivier Toublan

Immoday

5 min

Wüest Partner hat eine knappe Mehrheit an dem auf Nachhaltigkeit spezialisierten Unternehmen Signa-Terre erworben und übernimmt gleichzeitig die Khephren AG, die eine Anwendung zur Steuerung der Nachhaltigkeit von Immobilienportfolios entwickelt hat. Signa-Terre bleibt unabhängig und wird unverändert von ihren bisherigen Geschäftsführern geleitet. Kephren wird in Wüest Partner eingegliedert.

 

Die Nachricht von der Übernahme von Signa-Terre und Khephren durch Wüest Partner, einen der wichtigsten Akteure der Schweizer Immobilienwirtschaft, der in der Öffentlichkeit für seine zahlreichen Marktanalysen bekannt ist, schlug in der Immobilienbranche ein wie eine kleine Bombe. Und dennoch: «Die Interessen der Unternehmen decken sich», versichert Laurent Isoard, CEO und Mitbegründer von Signa-Terre, einem 2008 in Genf gegründeten Unternehmen, das im Bereich der Erfassung und Verarbeitung von Daten zum Energieverbrauch von Gebäuden sowie in der Planung von Sanierungszyklen tätig ist. «Wüest Partner kann auf diese Weise sein Dienstleistungsportfolio um Kompetenzen im Bereich der Analyse von Energieverbrauchskennzahlen von Gebäuden erweitern. Für uns bedeutet dies kurzfristig einen Durchbruch in der Deutschschweiz, die für die Romands ein schwieriger Markt ist, und langfristig die Sicherung der Kontinuität für unsere Kunden und Mitarbeitenden.» 

 

Mehr Schlagkraft zur Bewältigung der Herausforderungen der KI

 

Ähnlich klingt es bei Wüest Partner. Für das Unternehmen ist der Zusammenschluss «eine sinnvolle strategische Partnerschaft, da sich die Leistungspaletten der beiden Firmen und das Kundennetz wirklich ergänzen», erklärt Vincent Clapasson, Partner und Leiter der Genfer Geschäftsstelle von Wüest Partner, für den diese Beteiligung eine Gelegenheit ist, das Angebot von Wüest Partner im Bereich der Nachhaltigkeit zu stärken.
 

«Zudem erhalten wir dank diesem Zusammenschluss auch mehr Schlagkraft in Bezug auf Finanzen und Kompetenzen. So können wir die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Einführung der künstlichen Intelligenz, die alle unsere Berufe in der Immobilienbranche tiefgreifend verändern wird, besser bewältigen», fügt Laurent Isoard hinzu.
 

«Konkret wird sich nicht viel ändern, weder für die Mitarbeitenden noch für die Kunden von Signa-Terre», fährt Laurent Isoard fort, der das Unternehmen zusammen mit Olivier Ouzilou weiterführen wird. «Wir bleiben unabhängig.» Dies bestätigt auch Vincent Clapasson, der es nicht für sinnvoll hält, zwei starke Marken zu fusionieren, denen die Kunden seit Langem vertrauen.

 

Kephren hingegen wird von Wüest Partner übernommen

 

Während also feststeht, dass Signa-Terre unabhängig bleibt, sieht es bei Kephren, einem 2016 gegründeten Unternehmen, das sich durch die Entwicklung einer Plattform zur Steuerung des finanziellen, technischen und energetischen Status von Immobilienportfolios einen Namen gemacht hat, etwas anders aus. Die Khephren AG mitsamt ihren Mitarbeitenden wird in die Wüest Partner Gruppe eingegliedert. «Kephren hat ein Kundennetzwerk in der Westschweiz, das uns sehr interessiert, aber die entwickelten Tools ähneln denen, die wir in der Deutschschweiz haben, bisweilen ziemlich. Es ist daher logischer, beide Geschäftstätigkeiten unter einem Dach zusammenzulegen», erklärt Vincent Clapasson.

 

Auch für die Kunden von Khephren wird sich nichts ändern

 

Alexia Gillard, Direktorin von Khephren, bestätigt, dass die Gespräche in gutem Einvernehmen verliefen. «Dank den Kompetenzen von Wüest Partner und den Softwareprogrammen, die das Unternehmen entwickelt hat, werden wir unsere Produkte noch leistungsfähiger machen können.» Zur ungleichen Behandlung von Signa-Terre und Kephren meint Alexia Gillard, dass es tatsächlich eine echte Komplementarität zwischen dem Produkt von Kephren und den Produkten von Wüest Partner gibt, während sich im Falle von Signa-Terre die beiden Geschäftstätigkeiten unterscheiden, sodass es logisch war, an deren Trennung festzuhalten.
 

Dennoch wird die Marke Khephren vorerst nicht verschwinden und für die Kunden des Unternehmens wird sich nichts ändern, ausser dass sie die Möglichkeit haben werden, auch andere Tools von Wüest Partner für ihre Immobilienverwaltung zu nutzen.
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Zu guter Letzt freut man sich beiderseits, der Kundschaft neue Dienstleistungen anbieten zu können und sie rasch von den Synergien dieses Zusammenschlusses profitieren zu lassen, denn laut Laurent Isoard wird diese Operation dank der Bündelung der Stärken und Kompetenzen beider Unternehmen auch die Entwicklung neuer Lösungen am Markt ermöglichen, «die technisch besser und für unsere Kunden billiger sind».

          
                                                                                                                          Olivier Toublan - Immoday.ch